Wie lässt sich Zucker eines einzelnen Zuckerwürfels in einer Wassermenge nachweisen, die zwei- bis dreimal so groß ist wie der Aasee? Mit dieser überraschenden Frage wurden die Schülerinnen und Schüler des Chemie-Leistungskurses der Q1 des Kardinal-von-Galen-Gymnasiums gleich zu Beginn ihres Praktikumstags im Arbeitskreis von Professor Karst an der Universität Münster neugierig gemacht. Arbeitskreismitarbeiter Michael Holtkamp erklärte eindrucksvoll, wie moderne analytische Verfahren selbst minimalste Stoffmengen sichtbar machen können – Präzision, die in Forschung und Industrie unverzichtbar ist.

Im Labor durften die Schülerinnen und Schüler selbst aktiv werden. Mit Methoden, die so exotisch klingen wie sie spannend sind – etwa TXRF (Totalreflexions-Röntgenfluoreszenz) oder Kapillarelektrophorese – analysierten sie Fluorid in Zahnpasta oder untersuchten organische Säuren im Wein. Auch der alltägliche Blick auf ein Tonicwater wurde plötzlich zum Forschungsthema: Die Intensität des Leuchtens unter Schwarzlicht verrät nämlich etwas über den Chiningehalt des Getränks.

Neben den praktischen Experimenten nutzten die Schülerinnen und Schüler die Gelegenheit, sich mit Professor Karst, studentischen Hilfskräften und weiteren Forschenden auszutauschen. Gespräche über ein Chemiestudium in Münster, Forschungsperspektiven oder den Studienalltag machten den Aufenthalt zusätzlich wertvoll. Auch drei Gäste aus dem Chemie Grundkurs der Einführungsphase, die den LK begleiteten, waren begeistert vom Einblick in die komplexere Welt der Analytischen Chemie.

Ein besonderer Moment ergab sich, als die Gruppe im Arbeitskreis auf einen ehemaligen KvG-Schüler traf. Er hatte selbst vor einigen Jahren dieses Praktikum durchlaufen und arbeitet nun im letzten Jahr seiner Promotion – ein passendes Beispiel dafür, wohin der Weg führen kann.

Der spannende Tag an der Universität Münster bot nicht nur faszinierende Experimente, sondern auch einen motivierenden Blick in die Zukunft – für alle Beteiligten ein rundum gelungenes Erlebnis.