90 Absolventen der KvG-Schule erhalten Abschlusszeugnisse

„All eyes on us“ –hatte der Abschlussjahrgang 2019 der Kardinal-von-Galen-Realschule als Motto gewählt. Und dessen konnten sich die 90 Entlassschüler am Freitagnachmittag gewiss sein: Alle Augen ruhten auf ihnen.

In der Aula hatten sich Eltern, Lehrer und Angehörige versammelt, um die Jugendlichen gebührend zu feiern. Und das hatten sie sich verdient: Mehr als die Hälfte der Realschüler schaffte den Abschluss mit der Qualifikation für die gymnasiale Oberstufe. 80 Prozent der Absolventen werden eine weiterführende Schule besuchen.

Auf den Wunsch „gesehen zu werden“, ging Schulleiterin Eva Oltmann in ihrer Rede ein. „Wir alle möchten, dass die Menschen um uns herum erkennen, was in uns steckt.“ Gleichzeitig nehme jeder den anderen aber nur selektiv wahr. „Ihr könnt nichts dafür, wie andere euch sehen“, sagte sie und riet deshalb, sich nicht immer nur dafür anzustrengen, gefällig zu sein oder gut auszusehen. Die Schüler sollten sich nicht von Äußerlichkeiten oder Widerständen von ihrem Weg abbringen lassen. „Ihr seid tolle junge Menschen und ihr habt einen wichtigen Etappensieg erreicht“, sagte Oltmann. Sie wünschte den Jugendlichen, „dass ihr auf Menschen trefft, die Euch sehen wollen und dass ihr die Gelassenheit habt, euch vom Urteil anderer zu befreien.“

„Land der freien Entscheidungen“

Für den Träger, den Verein der Schulfreunde, und auch als Mutter eines Absolventen sprach Nicole Enke-Grönefeld. Eingehend auf das Motto der Entlassfeier, ein Zitat von Hugo von Hofmannsthal („Nur wer sich auf den Weg macht, wird neues Land entdecken“) versprach sie den Schülern: Ein neues Land habe sich schon für sie geöffnet, „das Land der freien Entscheidung. Dafür habt ihr den Reisepass jetzt in der Hand.“ Die Lehrer hätten ihnen vermittelt, demokratisch, christlich und respektvoll miteinander umzugehen, sagte Enke-Grönefeld. Jetzt brauche es Verantwortung und Wagemut für die „gute und glückliche Reise“.

Die Grüße von Rat und Verwaltung überbrachte Udo Janning, stellvertretender Bürgermeister der Gemeinde Mettingen. „Das Leben war bislang sehr hart“, scherzte er in einer launigen Rede. Frühes Aufstehen, Klassenfahrten und -arbeiten – „eine anstrengende Zeit“. Die sei auch für die Eltern nicht leicht gewesen, die Sprüche wie „Du kommst zu spät“ oder „Zieh dich wärmer an“ allmorgendlich heruntergebetet hätten.

Auch in Zeiten von Terror und Gefahren von Rechts dürften sich die Jugendlichen nicht vom Weg abringen lassen. „Werden Sie politisch und streitbar.“ Sie sollten nicht zögern umzukehren, wenn der Weg sich als falsch erweise: „Es gibt nicht nur den einen.“

Schülersprecherin Lena Müller lobte die Lehrer für „grenzenlose Geduld“ und erinnerte an „viele schöne Momente“. Felicitas Schultz dankte in einer sehr herzlichen Rede Lehrerin Anne Baune, die nach 40 Jahren ihre letzte Klasse verabschiedete. Den Gedanken des Sich-auf-den-Weg-machens griff sie gemeinsam mit den beiden weiteren Klassenlehrern Kerstin Turnhofer und Gerald Albers auf. Die Pädagogen verglichen das Leben mit einer Zugfahrt und kündigten am Ende die „Tickets für den weiteren Lebensweg“ an: die Zeugnisvergabe.

Beste Schüler geehrt

Besonders ausgezeichnet wurden die besten Schüler: Marie Aßmann (10D), Leah Sparenberg und Felicitas Schultz (10 E) sowie Meike Dieckmann (10 F).

Die Entlassfeier wurde von Güde Schröder moderiert. Nathalie Spinneker (Klasse 9D) sorgte für die musikalische Untermalung am Klavier, die Klasse 6D trug mit einem Tanz zum Programm bei.

Nach der Entlassfeier in der Schulaula ging es für die Schüler und ihre Familien in die St.-Agatha-Kirche zum ökumenischen Gottesdienst unter Leitung von Pfarrer Kay-Uwe Kopton, bevor die Schüler den Abschluss am Abend kräftig feierten.

(Bericht und Fotos: IVZ Linda Braunschweig)