Reimund Hermes hat nach 35 Jahren Abschied vom Kardinal-von-Galen-Gymnasium genommen. Am Donnerstag wurde der stellvertretende Schulleiter in den Ruhestand verabschiedet.
Wie es sich für einen Englischlehrer gehört, hatte Reimund Hermes an den Schluss seiner Ansprache ein Shakespeare-Zitat gestellt: „The rest is silence“, heißt es in Hamlet. „Der Rest ist Schweigen.“ Das war dem langjährigen stellvertretenden Leiter des Kardinal-von-Galen-Gymnasiums bei seinem Abschied in den Ruhestand dann aber doch zu melancholisch. Also wandelte der 65-Jährige den Spruch einfach um: „Der Rest bleibt spannend“, rief er den rund 50 Gästen bei der Feierstunde in der Schulaula zu.
Und wer Reimund Hermes kennt, weiß sicher, dass es ihm künftig nicht langweilig wird. Er fährt Rad, kocht gerne und begleitet sogleich wieder einen Schüleraustausch nach Berlin. „Dass der Übergang so nahtlos geht, hätte ich jetzt nicht gedacht“, sagte Mettingens Bürgermeisterin Christina Rählmann. Sie dankte Hermes für seinen großen Einsatz an der Schule und sprach dabei auch im Namen ihrer Amtskollegen Annette Große-Heitmeyer (Westerkappeln) Rainer Lammers (Lotte).
Neben Rählmann gaben Reinhold Möllmann (Elternvertretung), die Schülersprecherinnen Jule Lorenz und Emma Wermeier, Schulleiterin Anja Telljohann sowie der Vorsitzende des Vereins der Schulfreunde, Torsten Redder, dem engagierten Pädagogen die besten Wünsche mit auf den Weg. Sie beschrieben ihn als verlässlichen und ruhigen Gesprächspartner, als leidenschaftlichen Lehrer, der sich selbst nicht so wichtig nahm, und nicht zuletzt als einen Mann, der immer da war, „wenn das KvG mal wieder keinen Schulleiter hatte.“
Zweimal war Hermes als kommissarischer Schulleiter 2011 und 2016 für längere Zeit eingesprungen. „Ja, mache ich“, habe er gesagt und dabei stets das Wohl der Schule im Blick gehabt, betonte Torsten Ridder, auch wenn es unbequeme Aufgaben waren. Der Vorsitzende des Trägervereins kennt Hermes noch aus dem Unterricht, den er als sehr angenehm in Erinnerung hat, einschließlich der Kurspartys mit französischem Wein.
Hermes kam 1984 ans KvG-Gymnasium. 2004 wurde er stellvertretender Schulleiter. „Gekommen bin ich als Fachlehrer, als Anglist und Romanist“, sagte er. Er gehe als Lehrer, der nicht nur die Kinder und Jugendlichen als erstes im Blick hatte, sondern der ebenso ein starkes Zusammengehörigkeitsgefühl an der Schule erlebt habe. Das sei vor allem durch die Schulfahrt nach Rom 2016 noch intensiver geworden.
Hermes dankte seinen Wegbegleitern an der Schule, dem ehemaligen Leiter Wilhelm Focke für die Einarbeitung, dem ganzen Kollegium sowie der jetzigen Leiterin Anja Telljohann. „Die Schule ist in guten Händen“, sagte er. Zudem dankte Hermes natürlich seiner Frau und seiner Familie für die Geduld und die Unterstützung in den vergangenen 35 Jahren. Durch das Programm der Feierstunde führte Alexandra Drees. Erhard Werner, Dana Schnellenberg und Johannes Beerlink steuerten den musikalischen Teil bei.
Der Job habe ihm immer Spaß gemacht“, sagte Hermes. Die Schüler werde er künftig vermissen. Und auch die tägliche Radtour über den Berg von Ibbenbüren nach Mettingen und zurück.