Am 26.06.2020 wurde ich Kreissiegerin beim Plattdeutschen Lesewettbewerb des Kreises Steinfurt. -Wie es dazu kam, möchte ich einmal von Anfang an schildern.Als meine Deutschlehrerin fragte, ob jemand am Plattdeutschen Lesewettbewerb teilnehmen wolle, sagte ich ganz spontan ja, obwohl ich eigentlich gar nicht so viel Lust dazu hatte. Ein paar Tage später fragte mich Frau Lünswilken, ob ich an ihrer Plattdeutsch-AG teilnehmen will, und weil ich Übung gut gebrauchen konnte, sagte ich auch hier zu. So kam es, dass ich daraufhin jede Woche die Plattdeutsch-AG besuchte, und es hat mir echt viel Spaß gemacht, weil es einfach toll für mich war, regelmäßig Plattdeutsch zu sprechen. Als es dann auf den Schulwettbewerb zuging und ich den Text „De’i Schoulraut“ zum ersten Mal las, wusste ich direkt, dass das mein Text wird. In dem Text geht es um einen Schulrat, der sich eine Panne von einem kleinen Jungen reparieren lässt und ihn in höchsten Tönen lobt. Später kommt dann heraus, dass der Junge eigentlich ein „Störenfried“ ist, denn als der Schulrat ihm sagt, er solle jetzt schnell zur Schule gehen, erwidert der Junge: „Do kuom ik jüest wegg. De’i Lehrerhäf mi no Hus hen schicket. He’i häf säegt: Schäer di weg, du Döüskopp, glieks kümp de’i ni’e Schoulraut, un du blameers mi dochblouss de’i ganzeKlasse.“Als der Text dann also gefunden war, hieß es üben. Das habe ich auch viel mit meiner Oma gemacht. Am Tag des Schulwettbewerbs war ich schon aufgeregt. Wir lasen der Reihe nach vor und Frau Lünswilken und Frau Leiwering als Jury machten sich Notizen. Als das Lesen vorbei war und die Jury das Ergebnis verkündete, war ich einfach überrascht und glücklich Schulsiegerin geworden zu sein. Ich hatte mir bis dahin noch keine Gedanken über den Kreiswettbewerb gemacht, aber jetzt war er irgendwie so nah.Dann hieß es wieder üben, und diesmal noch mehr. Durch Corona wurde der Kreisentscheid verschoben, und erst eine Woche bevor er stattfinden sollte, erfuhr ich von dem Termin. Am 26. Juni fuhr ich dann nur mit meiner Mutter nach Steinfurt. Ich war etwas ruhiger als beim Schulwettbewerb, vielleicht weil ich ja schon einmal gewonnen hatte. Dort war es ungefähr das gleiche Prinzip wie beim Schulwettbewerb. Wir wurden begrüßt und lasen dann alle vor. Die Texte waren alle unterhaltsam, aber ich konnte mich nur schwer konzentrieren, denn ich musste die ganze Zeit darüber nachdenken, ob ich gut genug gelesen hatte. Nach einigem Bangen war es dann soweit: Endlich wurden die Sieger verkündet. Dieses Mal hatte ich absolut nicht damit gerechnet und war einfach nur perplex, auch hier gewonnen zu haben. Jeder der Teilnehmer bekam noch eine Urkunde, Schokolade, ein Memoryspiel und zwei kleine Heftchen mit plattdeutschen Geschichten. Für mich war es eine schöne Erfahrung und ich kann jedem nur empfehlen, wenn man Interesse am Plattdeutschen hat, an dem Wettbewerb, der alle zwei Jahre stattfindet, teilzunehmen.

Sara Lefert