„Habt ihr Lust, am Plattdeutschen Lesewettbewerb teilzunehmen?“ – Auf diese Frage der Deutschlehrerinnen und Deutschlehrer meldeten sich 8 Schülerinnen und Schüler aus den Klassen 5 bis 8 und bereiteten zu Hause, zum Teil mit Hilfe von Großeltern, Eltern oder Bekannten, einen kurzen plattdeutschen Text vor.

Alle zwei Jahre veranstaltet der Kreisheimatbund Steinfurt e.V. mit Unterstützung der Sparkassen im Kreis den Plattdeutschen Lesewettbewerb, um die Umgangssprache unserer Vorfahren – das Plattdeutsche – nicht in Vergessenheit geraten zu lassen und Schülerinnen und Schüler dafür zu begeistern.

Am 15.02.2022 kamen alle für den Schulentscheid der Realschule zusammen und trugen ihre Texte der Jury vor. Leider war eine Schülerin erkrankt und konnte deshalb nicht teilnehmen. Mitglied der Jury war in diesem Jahr erfreulicherweise auch Sara Lefert aus der 10f, die den Wettbewerb zwei Jahre zuvor sowohl auf Schulebene als auch auf Kreisebene gewonnen hatte und ihre Kompetenz und Erfahrung sehr gut einbringen konnte. Auch unter den Teilnehmenden waren bereits erfahrene Schülerinnen und Schüler dabei, die nicht zum ersten Mal am Plattdeutschen Lesewettbewerb teilnahmen und schon Erfolge in der Grundschule feiern konnten.

Die Schülerinnen und Schüler lasen Märchen wie „Hans Dümmelink“ oder auch humorvolle Texte wie „De westfäölske Buer in’n Hiemel“ oder „De’i Schoulraut“ vor. Die plattdeutschen Texte haben nicht nur einen besonderen Unterhaltungswert, sondern vermitteln auch Lebensweisheiten mit einem Augenzwinkern. So heißt es in „De’i Schoulraut“: „Man mot nich jüest en Gelährten sien, üm siene Bröutkes to’u verde’inen. – Ouwer, de Gelährten dö’t et auk kin Schaden, wenn se mit Hamer und Knieptangen ümmegaun küernt.“ (Man muss nicht gerade ein Gelehrter sein, um seine Brötchen zu verdienen, aber es schadet auch den Gelehrten nicht, wenn sie mit Hammer und Kneifzange umgehen können.)

Die Jury hatte die Aufgabe, den jeweiligen Vortrag nach Lesefluss und -tempo, Textgestaltung durch Betonung, Aussprache und Vortrag sowie der Bewältigung der Textschwierigkeit zu bewerten. Die Entscheidung ist nicht leichtgefallen, da besonders die vorderen Plätze dicht beieinander lagen. Schulsieger wurde Clemens Langemeyer (6d), Platz zwei belegte Nele Köhler (8e) und Platz drei Judith Loske (5d). Alle Teilnehmenden erhielten eine Urkunde und die drei Sieger/Siegerinnen dürfen sich sogar über einen Geldpreis freuen. – Spaß gemacht hat es allen und vielleicht sind sie in zwei Jahren wieder dabei, wenn es wieder heißt: „Nu wüllt wi wär platt köern!“