Interviews mit Bundesliga-Profis, Tatort-Kommissaren und dem Synchronsprecher von Brad Pitt – bei der Schülerzeitung „Der Kardinal“ schreiben Jugendliche wie echte Reporter. Und das mit beachtlichem Erfolg auf Landesebene.
Ob im Stadion, bei Kulturveranstaltungen oder am Telefon mit prominenten Stimmen wie der des Synchronsprechers von Brad Pitt – die Schüler des Kardinal-van-Galen-Gymnasiums (KvG) schreiben, recherchieren und organisieren wie echte Redakteure. Und das mit beachtlichem Erfolg: Drei zweite Plätze und ein dritter beim landesweiten Schülerzeitungswettbewerb sprechen eine klare Sprache. Andreas Gümpel ist Lehrer am KvG in Mettingen und betreut den Schülerzeitungskurs sowie die Schülerzeitungs-AG und erklärt den Leitgedanken: „Die Schüler sollen arbeiten, wie richtige Journalisten.“
Die Schülerzeitung „Der Kardinal“ begeistert besonders mit ihren vielfältigen Inhalten. Von Restauranttests oder Lehrerrankings bis hin zu Interviews mit berühmten Sportlern – die Inhalte der Schülerzeitung gehen weit über das Schulinterne und Regionale hinaus. Die Schüler haben unter anderem den Profi-Fußballer Ba-Muaka Simakala interviewt. Um den Spieler des VfL Osnabrück, der zum damaligen Zeitpunkt bei Holstein Kiel kickte, zu interviewen, mussten die Schüler zunächst den Kieler Pressesprecher kontaktieren. Das erfordere natürlich eine gewisse Organisationsleistung.
Zudem zählen die Vereinbarung der Termine und die Planung der Anreise zu den Aufgaben der Schüler. Sie sind oft in Stadien und besonders beim VfL Osnabrück zu Gast. Dort würden sie so wie andere Pressevertreter behandelt werden. „Das ist natürlich auch ein Erfolgserlebnis, wenn die Schüler merken, dass sie ernst genommen werden“, so Andreas Gümpel. Interviews mit dem Synchronsprecher von Brad Pitt und den Tatortkommissaren aus Münster seien weitere Highlights gewesen. Aber auch ernstere Themen wie Gesundheit und Politik kämen in der Schülerzeitung nicht zu kurz.
Im Schülerzeitungskurs lernen sie unter anderem die Grundlagen des Journalismus und verschiedene Unternehmensformen kennen. „Ein Drittel ist die Vorbereitung auf die Klausur, der Rest ist Arbeit, wie in einer Redaktion“, erklärt Gümpel. Während der Schülerzeitungskurs die Texte schreibt, sucht die AG aus, welche Texte in die Zeitung kommen und ist für das Layout zuständig. Die Schülerzeitung erscheint bisher nur als Printprodukt. „Ich glaube, über Digitales hat man sich am Anfang noch keine Gedanken gemacht“, meint Meilin Bodenstein, eine Schülerin aus dem Kurs. Aber das könne sich in Zukunft noch ändern.
Besonders gefalle es den Schülern, dass sie über Themen schreiben können, die sie selbst interessieren. „Man weiß auch, was die anderen Mitschüler interessiert“, findet Phil Süß. Aber auch, dass man oft kostenlos und ohne Karte zu Veranstaltungen kommen könne, sei schön, so Meilin Bodenstein. Auf den Schülerzeitungskurs aufmerksam geworden, sei er durch einen Infoabend, erzählt Julian Preußner. Phil Süß wählte den Schülerzeitungskurs, da er die Zeitung schon vorher kannte. Die Schüler müssen ab einem gewissen Zeitpunkt ein neues Fach wählen und haben dabei unter anderem die Auswahl zwischen verschiedenen Fremdsprachen und eben dem Schülerzeitungskurs. Zwei Jahre lang können die Schüler den Kurs als Fach belegen, danach können sie auf freiwilliger Basis in die AG eintreten.
(Quelle: IVZ, Autorin Annika Krone)