60.000 Pflastersteine haben sie bewegt: Mit dem Schulhof-Projekt der KvG-Schulen hat Mettingen beim ersten bundesweiten Wettbewerb „Abpflastern“ Großstädte hinter sich gelassen – und gezeigt, wie Klimaschutz vor Ort funktioniert.
Was haben die Millionenmetropole Frankfurt, die Mittelstadt Flensburg und die 12.000-Seelen-Gemeinde Mettingen gemeinsam? Sie haben jeweils in ihrer Größenkategorie den ersten bundesweiten Wettbewerb im „Abpflastern“ gewonnen. Bei dieser von der Hochschule für Gesellschaftsgestaltung in Koblenz organisierten Aktion, waren Städte und Gemeinden im ganzen Bundesgebiet dazu aufgerufen, zwischen März und Oktober möglichst viel Betonfläche in Beete oder Grünflächen zu verwandeln.
Dafür bot sich das aktuelle Projekt an den Mettinger Kardinal-von-Galen-Schulen gerade zu an: Dort entsteht derzeit ein ganz besonderer, naturnah gestalteter Erlebnis-Pausenhof. Für den ersten Bauabschnitt nahmen Schüler, Eltern, Lehrer und weitere Helfer 60.000 Pflastersteine aus der Erde und entsiegelten damit eine Fläche von rund 1200 Quadratmetern hinter der Sporthalle. Die Schule bewarb sich mit dieser Initiative schließlich beim Wettbewerb „Abpflastern“ und wurde in der Kategorie „Kleinstadt“ nicht übertroffen. Und so stellte Nikolai Wystrychowski von der Hochschule für Gesellschaftsgestaltung in seiner Laudatio treffend fest: „Mettingen, Du bist einfach spitze im Abpflastern.“
Ähnlich wie beim Bundeswettbewerb „Stadtradeln“ gehe es beim Abpflastern darum, Menschen für den Klimaschutz in Aktion zu bringen, sagte Claudia Franca Machado vom Amt für Klimaschutz und Nachhaltigkeit des Kreises Steinfurt bei einer Feierstunde in der ehemaligen KvG-Mensa. Dazu war unter anderem Landrat Dr. Martin Sommer nach Mettingen gekommen. Carsten Rech, der sich beim Kreisamt für Nachhaltigkeit um das Themengebiet Klimaanpassung kümmert, hob die Bedeutung von Grünflachen hervor.
Neben Landrat Dr. Martin Sommer gratulierte auch Mettingens Bürgermeisterin Christina Rählmann den KvG-Schulen zur „Abpflastermeisterschaft“. Zunächst habe oft die Frage nach der Finanzierung gestanden, erinnerte die Verwaltungschefin an die Anfänge. Letztlich habe das Projekt eine eigene Dynamik entwickelt. „Deshalb können sie stolz auf das sein, was sie geschafft haben“, sagte Rählmann.
Die Auszeichnung als „Bundessieger“ sei eine tolle Wertschätzung für das Schulhof-Projekt am KvG, freute sich Anja Telljohann. Schließlich erinnerte sie daran, dass der nächste Bauabschnitt für den naturnahen Erlebnis-Pausenhof am 8. und 9. Mai geplant sei. Erster Punkt auf dem Arbeitszettel ist dann erstmal wieder Abpflastern.
(Quelle: IVZ, Fotos und Autor Herr Langemeyer)